Kloster Fährbrück: 43 Pilger machten sich auf den WEG .....
AUF DEN SPUREN DER HEILIGEN RITA - Wallfahrt nach CASCIA in Umbrien, Italien
Mit Schwester Carmen, Rita - Schwester aus Würzburg, und Pater Christoph, Prior des Klosters in Fährbrück, waren 41 Pilger unterwegs auf den Spuren der Hl. Rita von Cascia.
" Ich mache mich auf den WEG - IHN zu finden .... um mich zu finden ... so hatten wir unsere zehntägige Pilgerfahrt begonnen.
Während der zweitägigen Anreise mit dem Bus ( wurde mit viel Gottvertrauen vom weltbesten Busfahrer Günter " ohne H " gesteuert !!! ) wurde die Gruppe mit geistigen Impulsen, Liedern und der ständig wechselnden wunderschönen Natur auf ihr Ziel eingestimmt. Die erst Nacht verbrachten wir in der Nähe von Pavia und wurden bereits auf den bevorstehenden italienischen Reiz der Reise aufmerksam. Vor der Weiterreise am nächsten Tag besuchten wir die Grabeskirche des Hl. Augustinus und der erste gemeinsame Gottesdienst dort ließ uns erahnen, was wir in den kommenden Tagen erleben dürfen....jeder auf seine Art und seinem Empfinden.
In Cascia angekommen, es war bereits dunkel, wurden wir im Gästehaus" S. Rita" herzlich aufgenommen und dies sollte für die nächsten sechs Tage unsere Unterkunft werden.
Täglich wurden wir früh morgens durch Sr. Carmens Leibarbeit, Atem - und Entspannungsübungen achtsam in den Tag geführt. Es war eine gute, gute Hilfe, Erfahrungen nicht nur im Kopf zu registrieren, sondern sie ganzheitlich in uns wirken und ankommen zu lassen.
An den folgenden Tagen wurde uns am Leben der Hl. Rita aufgezeigt, sein eigenes Leben anzuschauen, es neu auszurichten und verantwortlich christlich und menschlich zu leben.
Wir wanderten von Cascia nach Roccaporena, den Ort ihrer Kindheit und Familienzeit. Auf dem Berg Scoglio feierten wir Eucharistie. Auf diesen Felsen stieg Rita auch gerne zum Beten, um in der Stille und der Schönheit der Natur Gott nahe zu sein.
Bei einer Führung durch Cascia besuchten wir die Basilika, in der die Hl. Rita heute noch leiblich zu sehen ist, und beendeten den Tag mit einem Gottesdienst. So konnten wir mit Rita ganz verbunden sein... jeder wieder auf seine Art und seinem Empfinden. Diese modern geprägte Kirche, die 1947 fertig gestellt wurde, beherbergt in der Kapelle den Schrein mit den sterblichen Überresten der Heiligen.
Durch das Erdbeben im August und auch in der letzten Woche sind allerdings zwei Kirchen momentan ganz verschlossen und auch die Basilika wies Spuren des Bebens auf....
Eine Tages - Wandertour durch die sonnenüberflutete, herbstliche umbrische Landschaft führte uns in die Einsiedelei " Madonna della Stella " . Dies war für die heilige Rita ein Ort des Rückzugs und des Rat Suchens bei Menschen, die dort in der Eremitage lebten. Damit alle Pilger ( im Alter von 45 bis 78 Jahren )
das gleiche Tagesziel erreichen konnten, wurden unterschiedliche Fahr - und Laufmöglichkeiten angeboten.
Ein Höhepunkt der Reise war der Besuch des Augustinerinnen - Klosters in Cascia, in das die Hl. Rita mit 36 Jahren als Witwe und Mutter von zwei schon jung verstorbenen Söhnen eintrat. Dort lebte sie ca. 40 Jahre lang, um Gott und dem Nächsten dienen zu können, freudige Großherzigkeit an den Tag zu legen und sich mit den Dramen der Welt und der Kirche ihrer Zeit auseinandersetzen zu können. In den letzten 15 Jahren ihres bescheidenen Lebens trug Rita das Wundmal eines Dorns Christi auf der Stirn, indem sie die Leiden Jesu am eigenen Leibe erlebte.
Nach so vielen Eindrücken und Erlebnissen stand jedem Einzelnen auch ein Tag zur freien Verfügung zu. Die Gruppe entschied sich in der Mehrzahl für eine Fahrt nach Montefalco. Dort lebte die Hl. Klara, ebenso eine Augustinerin, die vor allem in den gastfreundlichen Gesichtern und Händen der heutigen Schwestern des dortigen Klosters weiterlebt. Dieses umbrische Städtchen mit viel italienischem Charme lud ein zum Cappuccino - Trinken, bummeln in den vielen kleinen Läden oder nur einfach in den Olivenhainen liegen und die Sonne genießen. Die Begegnung mit den dort lebenden Ordensschwestern rundete den Ausflug ab.
Am letzten Tag unseres Aufenthaltes stand das Sakrament der Vergebung im Mittelpunkt. Dazu besuchten wir unterhalb der Basilika die modern inspirierte Beichtkapelle. Der Abschluss - Gottesdienst am Abend war ein weiterer Höhepunkt und das leckere Essen rundeten den Tag ab.
In den Tagen der Wallfahrt beteten wir eine Novene zur Hl. Rita, d.h. eine neuntägige Andacht wurde von uns besonders in den Blick genommen.
UMBRIEN, auch das Land der Heiligen genannt, war für uns eine Zeit, in der oft über Orientierungslosigkeit geklagt wird, eine große Hilfe, dem Leben solcher Menschen einmal zu lauschen. Sie haben in ihrer Zeit (die hl. Rita lebte von 1381 – 1457) und in ihrer Situation GUT gelebt und ihr Heil gefunden.
Ihr Lebensbeispiel sollte uns ermutigen, das eigene Leben und Situationen anzuschauen und neu auszurichten.....
Wir ließen bei der Pilgerreise vor allem auch die Begegnungen mit der Landschaft zu, in die die Heiligen hineingeboren wurden. Wir gingen ihren SPUREN nach, um dabei das eigene Leben zu bedenken.
Geistliche Impulse, Zeiten des Schweigens, Zeiten des Gebetes und des Singens führten zur Erholung an GEIST, SEELE und LEIB.
Die Reise wurde unter den vielen Angeboten nicht einfach ein weiteres touristisches Angebot, sie wurde zur Pilgerreise eines jeden Einzelnen.... zu einem ganzheitlich gesunden Urlaub.
..... immer wieder neu aufbrechen,
Altes hinter sich lassen,
den nächsten Schritt gehen,
Neues wagen,
hoffen statt mutlos sein,
mehr glauben als zweifeln,
Gott und dem Leben vertrauen,
mich angenommen fühlen und
mich annehmen.
Den eigenen - meinen WEG - gehen,
wohin er auch führt,
einatmend-
geschenktes DA - SEIN erleben,
ausatmend -
loslassen und gestalten -
ATEMPAUSE -
ERNEUERUNG geschehen lassen
( von Andrea Zauner )
Mit diesen Erinnerungen und Gedanken grüßen euch zwei, die sich mit euch auf den WEG gemacht haben.... um IHN zu finden ... um sich zu finden....
Eure Herzenspilger
Peter und Martina Weiß
DANKE, dass ich mit EUCH mein LEBENSFEST feiern durfte!!!!