Augustinerkloster Fährbrück

P. Christoph Weberbauer OSA

Fährbrück 3

97262 Hausen bei Würzburg

 

Tel.: 09367-9064-13– Handy: 0151 5227 1362  – mail: christoph@augustiner.de      

Fährbrück, 25.06.2019

 

Liebe Freundinnen und Freunde, liebe geistig Verwandte und Herzensverbundene!

 

Solange mein Herz noch übervoll ist von Freude, Dankbarkeit und sogar von etwas Glückseligkeit, will ich meinen Dank noch gerne weitersagen:
Zuerst danke ich von Herzen Gott, der diese Jubiläumsfeier mit Seinem Segen begleitet hat.

Dann allen, jeder und jedem, die irgendwie beteiligt waren. Denn die Feier („Feiern“ muss ich eigentlich sagen) war(en) mir wie ein großes Erntedankfest.

 

Jubiläum: Jubeln und Danken!

 

Jubeln will ich Dir, o Gott,
denn Du bist groß und geheimnisvoll!

Dein Geist durchatmet die Welt.
Du bist die Weite des Himmels und der unendlichen Räume,
Du schufst und schaffst die Galaxien,
nach Deinem Bild hast Du mich als Menschen gewollt …

 

Nimm an unseren Jubel und Dank!

 

Jubeln will ich Dir, o Gott,
damit ich aus Deiner Weite lebe,
damit ich aus Deiner Freiheit lebe und liebe,
damit wir miteinander singen, spielen und tanzen –
mit Respekt, Wertschätzung und Verantwortung

 

Nimm an unseren Jubel und Dank!

 

Jubeln will ich Dir, o Gott,
weil wir verbunden sind - durch Dich -
im Netz der Liebe
auch über den Tod hinaus:
mit den Ureltern und Eltern
mit Freundinnen und Freunden, die uns schon voraus sind,
mit Maria, der Mutter Gottes,
mit allen Engeln und Heiligen

Nimm an unseren Jubel und Dank!

 

Wir preisen Dich heute und in Ewigkeit. A.: Jubilate Deo omnis terra …

 

Ich bin froh und glücklich darüber, dass ich mit so vielen Menschen in dankbarer Verbundenheit und Herzlichkeit Gottesdienste feiern durfte:

Zunächst mit der GuIg (Gesangs- und Instrumentalgruppe) von Hammelburg und mit Maria Heckmann im Predigtgespräch. Unser Anliegen vom allgemeinen Priestertum in der Kirche hätte nicht besser in die aktuelle Situation der Zeit (Maria 2.0.) passen können. Die Maiandacht am Abend war - besonders durch die Blasmusik - sehr von der Tradition der Fährbrücker Wallfahrtskirche geprägt. Als Thema wählte ich, was mir im Leben kostbar geworden ist: „Wie der Leib Mariens, so ist auch unser Leib ein Tempel Gottes“. Dank dem verheirateten Diakon Dieter Brand mit seiner Evi, die – wie Maria am Vormittag – stellvertretend für die vielen Partnerinnen und Partner am Altar standen, die mich in den 50 Jahren meines priesterlichen Wirkens begleitet, unterstützt, geprägt und mir Liebe geschenkt haben. Sogar das „Ritafest“ – mit meinem alten Israelfreund Rudi Reuter – stand unter dem Jubiläumsgedanken (Ich wurde gefragt, ob mir denn bewusst sei, wie viele Ehen bei den Pilgerreisen eingefädelt worden sind) und dann noch der Gottesdienst „Brücken-Zeit“ an Pfingsten: „Zungen wie von Feuer“ (7 als Zahl der Fülle) vom Himmel auf unsere Erde: „Be-geisterung“ - im wahrsten Sinne des Wortes - hat angesteckt und in spielerisch tanzende Bewegung geführt.

 

Am Ende dieses Gottesdienstes zur „Sendung“, von mir noch mitgegeben auf den Weg, den ich dann mit dem geschenkten symbolreichen, Pilgerstab in der Hand, in Garten und Scheune vorausgehen sollte. (Wunsch derer, die für die noch folgende Feier verantwortlich waren. Auch da viel Begeisterung und viel Dank!!):

 

„Am Ende jedes Gottesdienstes sollten wir uns fragen, was hat mir der Heilige Geist heute untergejubelt?

‚Unterjubeln‘ – welch ein schönes Wort - hat mit Jubel zu tun, mit Jubiläum!

Vielleicht hat ja sich leise und zart eine Pore geöffnet, dass mir etwas unter die Haut wollte?!

Deutlicher noch, wenn sich heimlich eine Träne aus dem Auge drängte,

oder eine Zelle des Körpers wurde vom Strahl der Sonne erreicht. Sie wird davon leben und kann sich heilend vermehren.

Manchmal fällt es mir erst in der Ruhe des Abends auf, wenn ich auf den Tag zurückschaue,

manchmal zeigt es sich sogar im Traum in der Nacht.

 

Unterjubeln will Dir der Geist Gottes vielleicht auch im Kommenden noch etwas:

Jedenfalls bist Du, sind wir alle eingeladen zur anschließenden Agape.
In der Urkirche gehörte sie zur Eucharistiefeier dazu.

 

Dank denen, die uns Eucharistie und Agape bereitet haben.

Dank allen, die das Geschenk annehmen und so in pfingstlicher Verbundenheit mitfeiern.

Mir wurde gesagt, wir sollten uns möglichst gleich im Klostergarten treffen. Ich sollte voraus gehen. Ich will‘s versuchen. Drüben haben wir dann Zeit, wie wir sie uns nehmen.“

 

Lasst uns gehen in Frieden, Halleluja, Halleluja!

 

„Zugabe“  833 „Möge die Straße …“                                          

 

Manche hatten das Wort „Agape“ bis dahin noch gar nicht gekannt. Die Überraschung war deshalb umso größer, dass sich da - nach der „geistvollen Eucharistiefeier“ in der Kirche, jetzt in der alten Scheune des ehemaligen Klosters - noch einmal der Himmel öffnete mit großartiger Dekoration und liebevoller Gestaltung, in froher und dankbarer Erinnerung gemeinsamer Zeiten und Erlebnisse, mit Speisen und Getränken, in geschwisterlicher Begegnung: „Ich bin vergnügt, erlöst, befreit. Gott nahm in seine Hände meine Zeit.“ (H.D. Hüsch) 

 

Zu diesen beiden wunderschönen Feiern in Fährbrück kam dann noch ein Fest in Biebelried, dem Ort meiner Herkunft. Da konnte ich mit einem Festgottesdienst in der neu gestalteten Kirche Gott danken für die starken Wurzeln in Familie und Verwandtschaft, die mich durchs ganze Leben getragen haben. Dort hat mein Leben begonnen. Dort stand ich gerührt am Grab meiner Eltern. Die nachfolgenden Generationen gestalteten ein frohes und dankbares Miteinander der leiblichen Verwandtschaft.

 

 

Ehrlich kann ich sagen, dass ich mich über jede und jeden gefreut habe, die irgendwie dabei waren. Sie erinnerten mich an alle Zeiten und Arten meiner Tätigkeiten, an verschiedene Orte, wo Begegnung war, bis zum Schluss hier in Fährbrück. Danke von ganzem Herzen! Danke aber auch und besonders für jedes Gebet, für jeden Gruß – in welcher Form auch immer!

 

Vielleicht – d.h. ich bin mir nicht sicher und weiß es noch nicht wirklich – vielleicht noch ein „Wermutstropfen“:

 

Wieder einmal war wahrscheinlich das Fest zugleich Abschied. Innerhalb der letzten sechs Jahre werde ich jetzt zum vierten Mal umziehen. Bis zum Augustinusfest werde ich wohl schon im Augustinerkloster von Würzburg stationiert sein – vermutlich dann bis zum Abschluss meines Lebens. Bisher habe ich im Leben immer alles als „Führung oder Fügung unseres liebenden Gottes“ erlebt, auch wenn es mir nicht immer gleich als solche einsichtig war. Warum also sollte es ausgerechnet jetzt anders sein?! Mein Großonkel, P. Johannes Brandmann von Biebelried, (Onkel meines Vaters), hat Jahrzehnte lang in Würzburg als Augustiner gelebt. Ob er da mitgemischt hat? Meine Mutter war mit mir schwanger, als er starb: „Zufall“? Ich glaube nicht an „Zufälle“.

 

Gottes Segen wünsche ich Dir und Euch, Vertrauen in die Führung und liebevolle Begleitung unseres Gottes – auch wenn das Leben manchmal – und „manchmal“ kann so oft sein J - ganz anders läuft.

 

Froh und dankbar durch IHN verbunden grüßt herzlich

 

Christoph (Augustinerpater)