Bericht über das „Augustinisch Unterwegs-Wochenende in Miltenberg
vom 9.12. bis 12.12.2016
Thema: "Herr, du kennst mein Herz, bei dir bin ich geborgen"
Lange hatte ich mich auf diese „Auszeit“ in Miltenberg gefreut.
Wir trafen uns alle rechtzeitig zum Abendessen. Die Freude des Wiedersehens stand im Vordergrund. Gleich nach dem Abendessen gingen wir zur ersten Runde in unseren Gruppenraum. Hier führte uns Anne Assmann mit der Begrüßung ins Wochenende ein und schaffte sehr schnell uns zu entschleunigen und da zu sein.
Katharina hatte kunstvolle rote Herzen aus Karton mit jeweils handgefertigten feinen Mustern in die Mitte gelegt. Auf jedem Herz stand ein Herzwort. So nahm sich jeder aus der Mitte „sein“ Herz. Die Begrüßungsrunde war von großer Vertrautheit und Offenheit geprägt, wie es im Alltag nicht erlebbar ist.
Es folgten dann ein paar meditative Tänze und dann im Meditationssitz eine Phantasiereise. Mit dem Abendsegen ging es in die offene Begegnung.
Als jeder für sich letztlich zur Nachtruhe kam, war ein Gefühl da, als ob wir schon ganze Tage miteinander unterwegs wären. Die Präsenz der Gruppe, jedes Einzelnen war wie eine positive Energie, die im Raum spürbar wurde.
Herzlichkeit, Wertschätzung und Freude bestimmten den frohen Austausch bei Knabbereien und dem Genuss von Wein und Bier.
Der Samstag wurde in der Hauskapelle dann mit Meditation und Morgenlob in der Gruppe nach der Stille der Nacht zum wunderbaren Erwachen, zur Freude der Sinne.
Mit „besten“ Frühstück wurde dann unser leibliches Wohl durch Gastlichkeit und gute Küche des Hauses bedient. Adelinde schaffte es dann, unseren Körper durch Yogaübungen zur Bewegung, zur Wachheit und zum Spüren zu kommen. Als wir durch die geniale Art von Adi ganz wach waren, wurde uns noch eine Einheit Meditation zum Geschenk. Die Zeit floss gemächlich und das Wohlwollen und Wohlbefinden war bis nach ganz Innen spürbar.
Der Genuss dieser kostbaren Zeit war wie eine Spirale ins Licht.
Vor dem Mittagsessen kamen wir noch in der positiven Raumatmosphäre der Kapelle zum Tanz und zum Mittagsgebet „Engel des Herrn“ zusammen.
Bestes Mittagessen, Zeit zur Ruhe, zur Entspannung.
Jetzt war die Außenwelt dran. Raus in die vorweihnachtliche Idylle der Kleinstadt mit dem malerischen Fachwerkbauten und vorbei am Weihnachtsmarkt oder am Main.
Der ausgedehnte Spaziergang führte uns zur alten Laurentiuskapelle, die von alten Grabmalen umgeben in der Nähe des Maines liegt. Klaus Franz berührte hier unser Herz, als er uns in seiner einmaligen Einfühlsamkeit, in die Entstehungsgeschichte und Symbolik der Architektur dieser alten Kirche einführte.
Die Glaubenshaltung der damaligen Bürger, deren Ängste und Nöte und deren Glaubenszeugnis wurde uns durch die Bilder, Skulpturen und Altäre, den Lichteinfall und der Raumführung lebendig. Hier war erlebbar, zu allen Zeiten ist und war der Mensch auf der Suche nach Gott. Nach seiner Herkunft und seinem Ziel, nach Sinn, nach Gott.
Pater Christoph und das Ehepaar Werner und Margret Schneider hatten es geschafft am Samstagnachmittag in Miltenberg zur Gruppe nachzukommen. Die Freude in der Gruppe war groß. Werner und Margret war es nach all der Last mit der Krankheit jetzt doch möglich geworden, die Fahrt aus München mit dem Auto hierher zu schaffen.
So war die Gruppe jetzt ganz. Die Sehnsucht sich zu treffen war gepaart mit der Freude über den positiven Verlauf seiner schweren Krankheit.
Werner referierte dann vor dem Abendessen über das Thema Herzfrequenz. Sein Vortrag wurde zum Glaubensbekenntnis eines Heilpraktikers mit hohem naturwissenschaftlichen Sachverstand und einem großen glaubenden Herzen.
Die Dichte der positiven Energie wurde manchen von uns räumlich, körperlich spürbar.
Nach dem Abendessen beschenkt uns Martina Reitberger, mit ihrer wunderschönen Stimme, sie sang für uns das „Halleluja“ von Leonard Cohen. Anschließend lud Katharina zum meditativen Tanz ein, u.a. tanzten wir zu dem Lied „Von guten Mächten“. Hier legte Katharina viel Herzblut in Bewegung und Wort.
Zum Abschluss des Abends hatte sich Anne noch eine wunderbare Gruppenarbeit ausgedacht, eine einfache Übung mit großem Überraschungseffekt. Jeder malte mit zwei Farbstiften beidhändig gleichzeitig, bei meditativer Musik, mit geschlossenen Augen immer wieder ein Herz auf das vor ihm liegende Blatt Papier.
Die Herzen konnten klein, groß, weit oder eng sein, so wie sich unsere Herzen gerade anfühlten, abschließend wurden sie durch ein Kreuz mit „Himmel und Erde“ verbunden.
Alle Teilnehmer staunten über die Form, die aus dem „inneren“ Sehen entstand. Hier wurde unsere Einmaligkeit wieder sichtbar.
Nach dem Abendsegen den Anne für uns gesprochen hat, genossen wir den Abend mit mitgebrachten Knabbereien, Plätzchen, Hausbraubier und Wein. Die Freude des Zusammenseins machte auch diesen Tag lang und die Nacht kurz.
Der Abschlusstag, der Sonntag, übernahm die Stille der Nachtruhe wieder in der Kapelle bei Meditation und Morgenlob. Hier war Platz zum Hören und nach Innen sehen.
Frohe Frühstücksrunde mit Gespräch in der Runde folgte. Jetzt war das Ende schon in Sicht.
Ganz viel Raum war im Abschlussgottesdienst, wo das Herz vom Wort Gottes und der Mahlfeier berührt wurde. Hier war viel Zeit für Reflexion auf das gehörte Wort, und auf das Wochenende.
Das Zusammenführen unserer Herzfrequenzen im Blick auf Christus machte spürbar, welche Energie von den Urgemeinden ausging und heute noch ausgehen kann.
Christoph, Anne, Katharina, Diana, Klaus und Rainer hatten hier viel Herzblut eingebracht, um die frohe Botschaft in unser Herz transportieren zu können.
Berührt hat uns die ganze Zeit des wunderbaren Wochenendes, die Herzlichkeit der Vorbereitungsgruppe, aller Teilnehmer und die Gastlichkeit aller Mitarbeiter des Hauses.
Uns wurde gezeigt, dass es sich lohnt der Sehnsucht nach der frohen Botschaft zu folgen.
Nach dem „Mittags-Festessen“ war die Stunde des Abschieds gekommen.
Wir alle nahmen voneinander Abschied in der Hoffnung des Wiedersehens.
Diese Gemeinschaft trägt auch im entfernten Alltag.
Die Energie dieses Wochenendes schwingt noch ganz in mir, wo ich doch erst am 15. Januar Zeit finde zum Schreiben der Erinnerung.
In Miltenberg konnten wir Luftholen und der Seele Raum geben.
Paul Ankenbauer