Canta e Cammina   September 2014

 

Sechs Frauen aus Unterfranken hatten das Glück, schon 2 Tage vorher in Rom anzureisen und die Stadt unter der fachkundigen Führung von Christoph zu entdecken: Treffpunkt Petersplatz, mit schöner Aussicht vom Augustinerkloster und vielen Eindrücken, besonders die Bilder von Caravaggio. Danach machten wir uns mit dem Bus auf nach Cascia, wo alle Teilnehmer im Laufe der nächsten zwei Tage ankamen.  Die Gruppe wuchs schnell zusammen, neue und vertraute Gesichter waren bald wie eine große Familie.

Der Tag begann immer mit einem Lied, mit dem Evangelium des Tages und dem schweigenden Anstieg zu unserem Platz an der alten Mauer unter den Bäumen. Manchmal nebelverhangen, aber oft kam auch die Sonne, dort wo wir morgens unsere Atem- und Dehnübungen machten.

Dann wanderten wir auf den Spuren der Hl. Rita nach Roccaporena weiter nach Madonna della Stella, wir machten Picknick unter dem Feigenbaum  und wir konnten der Restaurateurin zuschauen, die die alten Fresken in der Kapelle mit frischen Farben wieder lebendig werden ließ. Die Wege führten uns auf den Monte Meraviglia und über den Sentiero Benedettino von Cascia nach Norcia, wo uns Christoph auch aus dem Leben des Hl. Benedikt und seiner Schwester Scholastika erzählte.

Wir besuchten die Eremitin in Collegiacone, die uns berichtete wie sich ihr Leben durch göttliche Fügung verändert hat und wie sie jetzt ihren Platz und ihre Aufgabe gefunden hat.

Ein großes Glück für uns war, dass Hana und Miriam mit den Kindern Balthasar und Josepha viele Unternehmungen mit dem Auto begleiteten - sie senkten auch den Altersdurchschnitt der Gruppe :-))  sodass diejenigen, die nicht die ganze Strecke mitlaufen wollten, immer eine Möglichkeit hatten, die Tour zu verkürzen. Sie empfingen uns vor der Kirche in San Georgio mit einem leckeren Mittagsmahl, wir bedankten uns mit Gesang und freuten uns über eine ausgedehnte Mittagspause.

In der zweiten Woche vergrößerte sich die Gruppe.  Ein Paar, das mit uns seine Silberhochzeit feierte, ließ das Auto in Brixen stehen und die beiden legten die restliche Strecke in Etappen auf ihren Fahrrädern zurück.  Der Aufstieg auf den Scoglio war ein Spaziergang für sie  und in der Hochzeitskirche der Hl. Rita wurden dann alle gesegnet. Während wir uns am Altar aufstellten, kamen immer mehr italienische Kirchenbesucher dazu  und Christoph hätte fast eine Nachtschicht einlegen müssen.

Beeindruckt hat uns auch ein 100-jähriger Augustiner, der bei den Gottesdiensten in der Basilika noch schwungvolle Predigten hält, die er mit vielen Gesten untermalt.

Wir besuchten die Käserei, machten Ausflüge nach Assisi und Spoleto.  Die vielen Lieder klingen noch nach. Die Wanderungen in der wunderschönen umbrischen Landschaft und die Gottesdienste im Freien, die unser Herz berührten, werden uns in Erinnerung bleiben.  Nachdem  die letzten Kursteilnehmer abgereist waren, brach auch Christoph seine Zelte in Cascia ab und ist jetzt schon im Kloster von San Gimignano. Wir wünschen ihm, dass er sich gut einlebt und auch dort seinen Platz findet. Und wir hoffen, dass es noch viele gemeinsame Treffpunkte gibt bei „augustinisch-unterwegs“.

                                                                                          (Adelinde)