St. Lorenzen in Südtirol, 01.08.17 

 

Ihr Lieben, mit auf dem Weg - augustinisch!  

Endlich bin ich in Urlaub, in Südtirol, ganz allein. So kann gut nachklingen und nachwirken, was in den letzten Jahren so alles war: sooo viel, ganz Unterschiedliches. Am nächsten und deshalb auch am stärksten ist mir der Abschied von Werner gegenwärtig. Deshalb schreibe ich auch diesen Brief.

Irgendwie werden es inzwischen wohl die allermeisten erfahren haben, dass Werner Schneider gestorben ist. Oder weißt Du noch jemanden, dem Du meinst, es noch weiter sagen zu sollen? 

Irgendwie, auf unterschiedliche Weise, haben ja auch viele in den letzten beiden Jahren an seinem "Absterben" ( so betet gerne unser Weihbischof Boom im "Ave Maria") teilgenommen. Manche waren sogar bei der "Auferstehungsfeier", die sich Werner nach seinem Tod gewünscht hatte, in Puchheim mit dabei. Andere konnten es nicht. 

Auf dem Sterbebildchen mit seinem strahlenden Herrn und Meister, Jesus Christus, auf der Vorderseite hat Werner den Satz von Stefan Zweig abdrucken lassen: "Niemand ist fort, den man liebt, denn Liebe ist ewige Gegenwart." 

Liebe ist auch, sich freundlich und dankbar seiner zu erinnern. Und das geht am besten lm Miteinander. Deshalb lade ich Euch zu einem gemeinsamen Sonntag am 17.9.nach Fährbrück ein. Auch Margret will gerne dazu kommen. 

Wir beginnen früh um 10:00 mit der Eucharistiefeier in der Wallfahrtskirche gemeinsam mit den Gläubigen, die an diesem Tag dort ihren Sonntagsgottesdienst feiern. 

Zu Werners Testament für mich gehört seine Botschaft, dass die stärkste Energie die Liebesenergie sei, wo zwei oder drei in Seinem Namen zusammen sind. Und weil  es unser "Markenzeichen" war, dass wir die Gottesdienste möglichst miteinander gestaltet haben, ist mir für diesen "normalen Sonntagsgottesdienst" in Fährbrück folgender Kompromiss eingefallen: Ich lade Euch ganz herzlich ein schon zu Hause ins Erinnern zu gehen, was viele ohnehin ja schon tun werden oder getan haben, aber jetzt etwas von Werners Botschaft, die in Euch lebt, ins Gebet zu fassen. Kurz sollte es sein, deutlich leserlich und deshalb nicht zu klein auf ein Blatt geschrieben, damit es schon vor dem Gottesdienst an eine Pinwand gehängt werden kann. Nach der Predigt soll 10 - 15 Min. Stille sein, in der alle Gläubigen mit Hilfe dieser Texte zum eigenen Credo finden sollen, zur Fürbitte und zum Dank. 

Als Raster schlage ich dafür vor:

Gebet, d.h. also, ich wende mich an Gott (nicht an den Werner, das wird immer wieder mal verwechselt):

  • Mein Glaube, ich glaube ...
  • Ich bitte, ich bete ...
  • Ich danke...

(Wer nicht nur eines schreibt, möge bitte mehrere Zettel für die jeweilige Pinwand nehmen!)

Diese Wände nehmen wir dann nach dem Gottesdienst mit in den Garten bzw. bei Kälte oder Regen in die Scheune des Klosters, wo sie dann am Nachmittag zu weiterem ungezwungenen Erzählen motivieren mögen. Vielleicht hast Du auch ein passendes Foto oder Bild dazu. Das würde das Geschriebene auflockern. 

Für mich war in Puchheim die Stunde vor dem Gottesdienst besonders wertvoll. Ich war lange mit Werner fast ganz allein in der Kirche. Ich konnte ihm beim Anschauen seines Foto sehr nahe sein, den Sarg berühren, auf den wir dann später sogar noch etwas schreiben konnten. Margret wird uns dieses Foto von Werner mit nach Fährbrück bringen. Vielleicht magst Du Dir auch schon vor dem Gottesdienst Zeit nehmen zum Anschauen oder Berühren. Das Foto, die Erinnerungen sind das, was wir von ihm noch haben. 

Nach dem Gottesdienst treffen wir uns dann - auch das ist schöne Tradition - zum Miteinander Teilen des Mitgebrachten als Mittagessen bzw. später zu Kaffee und Kuchen. Anne Assmann ist gerne bereit, das Mitbringen vorher ein wenig zu koordinieren. Gebt ihr bitte Bescheid, wozu Ihr bereit seid. Danke!

Etwa zwischen 17:00 und 18:00 beenden wir den Tag offiziell mit Gebet und Lied in der Wallfahrtskirche. 

Übernachtungen sind in bescheidenem Maße möglich. Anmeldung ist natürlich erforderlich. 

Mail: christoph@augustiner.deTel. 09367/9064-13

Anne Assmann: anne-assmann@web.de, Tel. 06205/8509 

"Niemand ist fort, den man liebt, denn Liebe ist ewige Gegenwart." 

In diesem Sinne grüßt Euch geschwisterlich und herzlich 

Christoph