Foto: Peter D. Wagner

 

 

 

 

 

Lauda-Königshofen

Gedenkfeier an der Augustinuswegstation "Engel" auf dem Turmberg in Königshofen

Ganz im Zeichen von "70 Jahre Frieden, nie wieder Krieg" stand eine Gedenkfeier und Andachtsstunde am Ostermontag an der Augustinus-wegstation "Engel" am Waldrand auf dem Turmberg in Königshofen.

 

 Im Zeichen "70 Jahre Frieden, nie wieder Krieg" stand eine Gedenkfeier und Andachtsstunde am Ostermontag, die von der Initiative "Zukunftsdialog Balbachtal (ZuDiBa)" in einer Kooperation der Ortschaften Deubach, Unterbalbach, Oberbalbach, Messelhausen und Hofstetten mit der Seelsorgeeinheit Lauda-Königshofen veranstaltet wurde. 

Eine Gedenkfeier und Andachtsstunde hat die Initiative "Zukunftsdialog Balbachtal (ZuDiBa)" in einer Kooperation der Ortschaften Deubach, Unterbalbach, Oberbalbach, Messelhausen und Hofstetten gemeinsam mit der Seelsorgeeinheit Lauda-Königshofen veranstaltet. Anlass dieser Gedenkfeier an der Augustinuswegstation "Engel" am Waldrand zum Turmberg waren zum einen die sinnlosen Kriegskämpfer und um den Turmberg an Ostern 1945 kurz vor Ende des Zweiten Weltkriegs. Zum zweiten sollte vor allem auch an den seither währenden 70-jährigen Frieden erinnert werden.

"An diesem Ort wird uns vielleicht bewusst, dass Irrungen und Fehlentscheidungen auch korrigiert werden können, so wie Augustinus seinen Lebensweg korrigiert hat", meinte der Oberbalbacher Ortsvorsteher Christian-Andreas Strube an der feierlich geschmückten "Engel"-Station zur Begrüßung der rund 100 Gäste, unter ihnen Pfarrerin Laura Breuninger (evangelische Kirchengemeinde Königshofen Grünsfeld), Pfarrer Ralph Walterspacher (katholische Seelsorgeeinheit Lauda-Königshofen), sowie Ortschaftsräte und Ortsvorsteher, "hier, wo heute in unmittelbarer Nähe Soldaten einer demokratisch legitimierten Armee in Vergangenheit und Gegenwart ihr Leben für uns und unsere Freiheit einsetzen", hob Strube weiter hervor. Noch kurz vor Kriegsende, als der Krieg längst verloren war, seien hier Verluste zu verzeichnen gewesen.

 

 

 

 

"Wir sind sehr, sehr dankbar für 70 Jahre in Frieden", betonte Strube. Zugleich gab er zu bedenken, dass unter anderem im Kosovo, in Bosnien-Herzegowina und in der Ukraine weiter getötet werde. "Wir hören in den Nachrichten von Terroranschlägen wie in Paris oder Kopenhagen, erfahren von Gräueln der IS im Irak, Al Shabaab in Uganda oder an Gründonnerstag in Kenia, Al Kaida in Afghanistan, islamische Bruderschaft in Ägypten, Boko Haram in Nigeria oder der Taliban in Pakistan. Sie bedrohen auch uns, und zwar täglich. Und wenn wir von den Anschlägen auf Asylbewerberheime wie in Tröglitz hören, müssen wir uns einmischen", appellierte der Oberbalbacher Ortsvorsteher Strube. "Wehret den hinterhältigen Anfängen. Lassen Sie uns also gemeinsam alle wachsam sein: Nie wieder Krieg".

Dorothea Schmitt aus Hofstetten deutete die symbolhaft aufgeschichteten Bruchsteine als Trümmer, die der Krieg auf vielerlei Weise hinterlassen habe. Zwischen diese Trümmer legte sie mitgebrachte Pflanzen und Blüten. "Wir sind da, um aus den Trümmern Leben entstehen zu lassen - und, auf welche Weise auch immer, am Wachstum des Lebens mitzuwirken", hob Schmitt hervor.

Berthold Diez und Harry Rudelgass aus Unterbalbach lasen im Wechsel aus Aufzeich-nungen des damaligen Ortsgeistlichen Pfarrer Theodor Renner von den dortigen Ereignissen am Kriegsende. Zugleich verbanden sie den Bericht mit der Fürbitte für die Toten vergangener Kriege, die gefallenen Soldaten und die zivilen Opfer.

"Hilf uns, dass wir uns hier und heute für den Frieden im Kleinen wie im Großen einsetzen." Die Deubacher Ortsvorsteherin Anita Spinner verlas den Bericht eines Heimkehrers von dessen schweren Erlebnissen zwischen Königshofen und Deubach, die von Verwundungen, Kriegslärm, Kälte, Hunger und Tod, zugleich jedoch auch von der Hilfe aus dem Dorf in Form von Nahrung geprägt waren.

Eine eindrückliche Lesung von Schmitt aus Berichten des Volksschullehrers Dietrich Samenfeld über das Kriegsende in Messelhausen und Hofstetten verdeutlichte auf erschreckende Weise, dass im Irrsinn des Kriegs selbst deutsche Soldaten nicht davor zurückgeschreckt hätten, die Waffen gegen wehrlose Zivilbevölkerung zu richten. Anton Renner aus Oberbalbach verdeutlichte mit einem Schicksalsbericht aus dem Buch "Sinnlos in den Krieg gejagt" von Hermann Kriegel, dass der blinde Gehorsam viel Leid und Tod verursacht habe. Pfarrer Walterspacher lud die versammelte Gemeinschaft ein, dem Geschehenen im Gebet vor Gott zu gedenken. Zudem ging er in einer kurzen Ansprache auf die damaligen Geschehnisse ein.

Musikalisch umrahmt wurde die Gedenkfeier auf dem Turmberg durch gesungene Lieder sowie eine Bläsergruppe aus den Ortsteilen Oberbalbach, Unterbalbach und Deubach, die zum Abschluss die National- und die Europahymne erklingen ließ.

 

 

 

Fränkische Nachrichten 10.4.2015

 

 

 

 

In der Natur unter geistlicher Begleitung einmal vom Alltag abschalten

Lauda-Königshofen. Der Frühling ist da. Die Natur erwacht. Aufbrechen, so wie die zarte Knospe aufbricht, so machen sich viele Menschen wieder auf, pilgernd oder wandernd die Augustinus-Wege zu gehen.

Pilgern, also spirituelles Wandern, macht den Kopf frei, man kann vom Alltag abschalten, auftanken, das stärkt und gibt neue Kraft. Viele sehen darin aber auch einfach nur die Möglichkeit, dem hektischen Alltag zu entfliehen, die Natur und Landschaft zu genießen und der Spiritualität mehr Raum zu geben. Wer durch Wald und Flur, über Berg und Tal hautnah mit Erde, Himmel, Wind, Sonne und Regen in Kontakt ist, erlebt die Schönheit der Schöpfung ganz neu.

 

 

 

 

 

Bruder Marcel Holzheimer von den Augustinern in Würzburg begleitet die Augustinus-Weg-Sonntage auch in diesem Jahr. Der Erste findet am 19.April statt. Alle Freunde der AugustinusWege, Pilger, Naturliebhaber und Wanderbegeisterte sind zu diesem besonderen spirituellen Sonntag willkommen.

Treffpunkt ist um 10 Uhr am Sportheim in Messelhausen (Kirchholzstraße 39),dort gibt es gute Parkmöglichkeiten.

Bruder Marcel beginnt seine Führung an der Katholischen Pfarrkirche St.Burkhard um 10.15 Uhr. Er führt den Ursprungsweg, der die Lebensgeschichte von Augustinus erzählt. Der Weg ist rund acht Kilometer lang und mit 19 Kunstwerken gestaltet. Er führt von Messelhausen über die Gemarkung Vilchband nach Messelhausen zurück.

In den Sommermonaten finden noch folgende AugustinusWeg-Sonntage statt, am 17. Mai, 14. Juni und 19. Juli 2015. Da die Wanderungen ca. drei bis vier Stunden dauern, ist es sinnvoll, etwas zum Essen und Trinken für die Pausen mitzubringen. Abschließend besteht die Möglichkeit, sich im Sportheim bei Kaffee und Kuchen oder einem kleinen Imbiss zu stärken, noch etwas gemütlich zusammen zu sitzen und sich auszutauschen.

Die AugustinusWege bestehen aus insgesamt vier Rundwegen, die alle mit dem "flammenden Herz" und den jeweiligen farbigen Pfeilen gekennzeichnet sind und einen besonderen Themenschwerpunkt haben. Der geführte Ursprungsweg ist mit schwarzen Pfeilen gekennzeichnet.

Der rote Weg ist fünf Kilometer lang und mit roten Richtungspfeilen ausgezeichnet. Er hat das Thema: "Leben in ihm und durch ihn"u nd führt über die Höhe und Weite auf der Gemarkung Messelhausen.

"Leben in Freundschaft und Liebe" ist das Motto, dem sich der orange Weg widmet. Er führt von Messelhausen über den Hof Sailtheim, Hofstetten und Kützbrunn auf neun Kilometer Länge durch eine herrlich abwechslungsreiche Landschaft zurück nach Messelhausen.

Der längste AugustinusWeg ist 19,5 Kilometer lang und verbindet die Ortschaften Messelhausen, Marstadt, Oberbalbach, Deubach und Unterbalbach und führt über einen Höhenweg zurück nach Messelhausen. Dieser Weg ist mit grünen Pfeilen gekennzeichnet und kann in jeder Gemeinde unterwegs begonnen oder unterbrochen werden.  AS/mapr

 

Fränkische Nachrichten, Dienstag, 14.04.2015


 

Über die Touristeninformation Lauda-Königshofen unter Telefon-Nr.: 09343/501128 oder unter tourist.info@lauda-koenigshofen.de können individuelle Gruppenführungen gebucht werden.

Seit dem 8. Oktober 2013 gibt es den „Verein der Freunde des AugustinusWeges eV“, dieser hat es sich zur Aufgabe gemacht die Instandhaltung und die Betreuung der Wege zu übernehmen.  Wer uns durch seine Mitgliedschaft unterstützen möchte, findet dort auch eine Beitrittserklärung.